Giuseppe Ungaretti und der Faschismus
Die deutschsprachige Rezeption nach 1945
Seminararbeit, Universität Erlangen 1999
Die Ausgangssituation dieser Arbeit: Was kann ich, als literarisch und politisch Interessierter, über das Spannungsverhältnis zwischen Giuseppe Ungaretti und dem Faschismus erfahren? Ungaretti war - zumindest zeitweise - bekennender Faschist. Interessanterweise sind seine Texte aber von prominenten antifaschistischen AutorInnen wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan übersetzt worden.
Nach dem Lesen mehrerer Literaturgeschichten, Anthologien, Nachworte zu Übersetzungen und Aufsätze konnte ich mir zwar ein erstes, vages Bild machen. Gleichzeitig aber stellte ich fest, dass das Thema in vielen Texten eher am Rande gestreift wurde und von punktuellen Informationen oder Vermutungen gespeist zu sein schien. In meiner Arbeit sollte es von nun an darum gehen, die entsprechenden Ansätze, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten, aber vor allem auch ihre Lücken aufzuzeigen und zu diskutieren. Pragmatischerweise habe ich mich dabei auf die deutschsprachige Rezeption Ungarettis nach 1945 beschränkt.
Thema der Arbeit ist also die Frage, welche Rolle die Thematisierung des Verhältnisses »Ungaretti - Faschismus« im deutschsprachigen Raum gespielt hat.