Figurenreden sind Silber, Erzählerreden sind Gold
Fiktive Redewiedergabe in Ludwig Bechsteins Novelle »Die Babenberger«
(Seminararbeit, Universität Hamburg 2002)
Ludwig Bechsteins historische Novelle Die Babenberger von 1831 stellt Vorgeschichte, Begleitumstände, Verlauf und Auswirkungen eines »unseligen Krieges« im 10. Jahrhundert dar. Weite Teile der Novelle werden in direkter Rede, zumeist in Dialogen wiedergegeben. Bechsteins Dialoge stehen jedoch nicht etwa für eine Form förderlichen oder erkenntnisreichen Gesprächs: Im besten Fall sind sie Ausdruck von Unverständnis, in den schlechteren Fällen thematisieren oder bewirken sie Lügen, Verrat, Krieg und Tod.
Die hohe Bedeutung der Dialoge war Anlass, zu untersuchen, wie Bechstein mit dem gesamten Komplex der Redewiedergabe in der Novelle umgeht. Meine Untersuchung zielte in zwei Richtungen: Zum einen galt es, durch textlinguistische Analysemethoden zur Deutung eines literarischen Textes beizutragen. Zum anderen wollte ich anhand eines literarischen Textes überprüfen, inwieweit textlinguistische Erklärungsmodelle dem sprachlichen Phänomen fiktiver Redewiedergabe gerecht werden.
Download der Untersuchung: unten im Abschnitt Dateien