Ende April habe ich das Drupalcamp München besucht, das in diesem Jahr als Barcamp organisiert wurde: Das inhaltliche Programm war nicht vorher festgelegt, sondern wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort erarbeitet. Wie bereits beim DrupalCamp Ruhr im März 2018, habe ich von meinen Erfahrungen mit Backdrop berichtet, dem Content-Management-System, das aus Drupal hervorgegangen ist und an dessen Weiterentwicklung ich mich seit einiger Zeit beteilige. Worüber genau ich sprechen würde, stand vorher nicht fest. Im Verlauf des Camps stellte sich heraus, dass die meisten Besucher/innen zwar von Backdrop gehört, dessen Entwicklung seit dem Fork (der Abzweigung) von Drupal jedoch nicht näher verfolgt hatten. Aus diesem Grund habe ich wieder eine Einführung in das CMS angeboten, und zwar mit folgenden Schwerpunkten:
- Neue Features des CMS, z.B. die Aktualisierung des 'Core' über die Benutzeroberfläche
- Besonderheiten des Backdrop-Layout-Systems sowie das Verhältnis von Layouts und Themes
- Herausforderungen bei der Entwicklung mehrsprachiger Websites
- Upgrade von Drupal-7-Websites auf Backdrop
- Erfahrungen aus meiner Mitarbeit in der Community, z.B. die Arbeit an meinem ersten Backdrop-Modul Footnotes
Vor und nach dem Backdrop-Vortrag hatte ich die Gelegenheit, mit vielen Leuten über Backdrop zu sprechen. Die meisten waren erstaunt, dass die Backdrop-Community nach wie vor aktiv ist, und waren beeindruckt, dass das System sich so positiv entwickelt hat. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass nur wenige erwägen, Backdrop selbst einzusetzen. Das mag daran liegen, dass viele der Camp-Besucher/innen – so mein Eindruck – seit Jahren in eher größeren Projekten als hoch spezialisierte Entwickler in arbeitsteiligen Teams mit Drupal 8 und damit verbundenen Frameworks arbeiten. Backdrop ist dagegen gerade für kleinere Teams und Einzelpersonen wie z.B. klassische Sitebuilder eine interessante Alternative, die es erlaubt, anspruchsvolle Websites ohne allzu hohe Betriebsanforderungen zu bauen.
Daneben bietet Backdrop einen Upgrade-Pfad von Drupal 7, so dass sich D7-Websites, deren Tage ja gezählt sind, prinzipiell auf Backdrop aktualisieren lassen. Ob (oder wo und wann) Backdrop die nach wie vor sehr umfangreiche Gruppe der D7-Sitebuilder und D7-Site-Eigentümer erreichen wird, ist mir jedoch nicht ganz klar. Wie dem auch sei: auf dem einen oder anderen DrupalCamp werde ich sicher wieder über Backdrop CMS informieren, das nächste Mal vielleicht mit einem anderen Schwerpunkt.
Das DrupalCamp fand übrigens im MUCCA statt – anbei ein paar Fotos aus den Räumlichkeiten.