Christian Kracht: Faserland (1995).
In: Handbuch Literatur & Pop. Herausgegeben von Moritz Baßler und Eckhard Schumacher. Berlin, Boston: De Gruyter, 2019, S. 509–523.
Im Dezember 2019 ist beim Verlag De Gruyter das langerwartete Handbuch Literatur & Pop erschienen, zu dem ich mit einer Analyse von Christian Krachts Faserland beitragen durfte. Wie die Herausgeber Moritz Baßer und Eckhard Schumacher in ihrer Einleitung darlegen, verfolgt das Handbuch das Ziel, "Konstellationen von Literatur und Pop wie auch die korrespondierenden Debatten in der deutschsprachigen Literatur seit den 1960er Jahren differenziert darzustellen, zu kontextualisieren und kulturwissenschaftlich zu perspektivieren".
Im meinem Beitrag untersuche ich auf Grundlage einer Arbeit aus dem Jahr 2001 zunächst die Randbereiche von Faserland, die Verwendung von Markennamen und die Nennung bekannter Persönlichkeiten. Ausführliche Abschnitte befassen sich mit dem Protagonisten und Ich-Erzähler des Romans und mit dem Schlusskapitel. Ausgehend von einer Darstellung der Faserland-Rezeption und dessen Nachgeschichte bejahe ich im Folgenden weitgehend die Frage, ob Faserland trotz verschiedener Einwände als Pop-Literatur bezeichnet werden kann. Dabei sehe ich Pop nicht nur als wichtigen Bezugspunkt von Faserland, sondern ebenfalls der folgenden Werke von Christian Kracht. Dass Faserland sich gleichwohl nicht auf popinteressierte Lesarten reduzieren lässt, versuche ich in der abschließenden Betrachtung des moralischen Romankonzepts zu verdeutlichen.